Mikrofossilien
Mikroskopisch kleine, nur mit optischen Hilfsmitteln erkenn- und bearbeitbare Fossilien. In der Regel kommen lichtoptische Methoden bei Vergrösserungsfaktoren von 5- bis 100fach zum Einsatz. Der Übergang sowohl zu den noch kleineren Nannofossilien als auch zu den mit blossem Auge erkennbaren Makrofossilien ist fliessend.
Das Studium von Mikrofossilien erfordert besondere Aufbereitungs- und Bearbeitungstechniken. Aus verfestigten Gesteinen können Mikrofossilien entsprechend ihres Skelettmaterials mit unterschiedlichen Säuren und anderen das Gesteinsgefüge durch Volumenänderung aufbrechenden chemischen oder physikalischen Methoden herausgelöst werden. Wegen ihrer Kleinheit sind Mikrofossilien auch aus kleinen Gesteinsmengen, z.B. Bohrkernen gewinnbar und deshalb als Leitfossilien für die relative Altersbestimmung bzw. Biostratigraphie von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus sind viele Mikrofossilien sensible Indikatoren der Paläoumwelt (Fazies).
Zum Sammlungsbestand gehören insbesondere Protozoen wie Foraminiferen, Ostracoden (Muschelkrebse) sowie isolierte Hartteile von Metazoen (v.a. Conodonten, Scolecodonten, Holothurien, Schwammspiculae und Mikrovertebratenreste wie Zähne oder Schuppen von Fischen).